Umgestaltung Domshof

Mehr Aufenthalts- und Nutzungsqualität für alle

Der Domshof ist von zentraler Bedeutung für die Stadt Bremen und die Entwicklung des Centrums. Er ist der größte Platz der Innenstadt, wird gerahmt von historischen Bauwerken wie Dom und Rathaus (UNESCO-Weltkulturerbe) und ist Schauplatz des Wochenmarktes, saisonaler Events sowie verschiedener kleiner und großer Veranstaltungen und Kundgebungen. Hervorzuheben ist dabei der „Open Space“, der seit 2022 mit einem Gastronomiepavillon inkl. Gartenlokal und einer mittelgroßen Bühne während der warmen Jahreszeit auch dauerhafte räumliche Strukturen auf dem Domshof ausbildet, die künftig verstetigt und zu einem ganztägigen Aufenthaltsort weiterentwickelt werden sollen.

Zudem hat der Domshof eine große verkehrliche Bedeutung, weil er heute eine wichtige Verbindung für den Radverkehr darstellt und mit dem unter dem Pflaster befindlichen Bunker der Ort im Bremer Centrum ist, der am besten für die Errichtung eines öffentlichen Fahrradparkhauses mit bis zu 2.000 Stellplätzen geeignet ist.

Ein Platz im Wandel

Mit der bevorstehenden Ansiedlung der Universität Bremen im ehemaligen Landesbankgebäude gewinnt der Domshof künftig noch mehr an Bedeutung. Dass die Rechtswissenschaften mit ihren rd. 1.500 Studierenden und 160 Beschäftigten sowie weitere wissenschaftliche Einrichtungen Ende 2024 an den Domshof ziehen, ist nur der Höhepunkt eines spannenden Nutzungswandels in den anliegenden Immobilien des Platzes, der in den letzten Jahren bereits zu wesentlichen aktiveren Erdgeschossen und einer sichtbaren Belebung des Platzes geführt hat.

Um all diese Nutzungen, die neuen Planungen sowie die künftigen Anforderungen des Platzes an den Klimawandel zusammenzudenken, den Domshof attraktiver, grüner und barrierefreier zu gestalten und eine hohe Aufenthalts- und Erlebnisqualität für alle Bremer:innen und Gäste der Stadt zu schaffen, ist Ende 2022 der Wettbewerb „Domshof 2025+“ ausgelobt worden.

Wettbewerb Domshof 2025+

Sieben interdisziplinäre Teams aus Landschaftsarchitekt:innen zusammen Architektur- und Verkehrsplanungsbüros sowie Event- und Veranstaltungsmanager:innen haben ihre Entwürfe eingereicht - und Ende 2023 wurde das Ringen um die beste Lösung für Bremens wichtigsten Stadtplatz dann entschieden: Zwei Büros hatten die Jury im Rahmen des freiraumplanerischen Wettbewerbs im Mai 2023 mit ihren Konzepten überzeugt.

Nach einer Überarbeitungsphase und Verhandlungsgesprächen hat sich das Vergabegremium im Dezember 2023 dann einstimmig für die Entwürfe des Büros SOWATORINI Landschaft mit RB-P entschieden, so dass das auslobende Wirtschaftsressort der Freien Hansestadt Bremen dem Büro am 19.12.2023 offiziell den Zuschlag für weitere Planungsleistungen zur Umgestaltung des Domshofs erteilen konnte.

Verwandlung in drei Akten

Das Konzept von Sowatorini sieht eine „Verwandlung in drei Akten“ vor: an der nordöstlichen Ecke des Platzes soll eine „grüne Tribüne“ entstehen, die sowohl für Veranstaltungen als auch als konsumfreier Aufenthaltsort zum Beobachten und Verweilen genutzt werden kann. Zudem nimmt die Tribüne den Zugang für die zukünftige Nutzung des Tiefbunkers auf und bietet Wurzelraum für neue großkronige Bäume. Weitere Baumpflanzungen sind an den Rändern des Platzes vorgesehen. In dem vorhandenen, zu ergänzenden Baumhain an der südöstlichen Seite soll in einer nach allen Seiten offenen Holzkonstruktion mit naturbezogener Dachdeckung ein dauerhaftes gastronomisches Angebot entstehen – in Anlehnung an den saisonalen Genusspavillon des Open Space. Auch für den Wochenmarkt ist eine neue, kompaktere Anordnung geplant, die ihn insgesamt offener und attraktiver erscheinen lässt. Events können, je nach Größe, frei auf der Platzfläche angeordnet werden.

 
 

Ausblick

Aktuell ist, im Auftrag der WFB, die Überarbeitung der Vorplanung aus dem Wettbewerbs- und Vergabeverfahren angelaufen. Dabei stehen zum einen Abstimmungsgespräche mit einer Vielzahl von Anliegern und Betroffenen auf dem Programm. Zum anderen wird die Dimension, Funktionalität und Materialität der vorgeschlagenen Gestaltungselemente überprüft und konkretisiert. Ziel ist es, 2025 mit den Bauarbeiten für die Neugestaltung des Platzes zu beginnen. Zudem nimmt die Brepark aktuell, auf Basis einer vorliegenden Machbarkeitsuntersuchung, die Ausschreibung zu ersten Planungsschritten für das Fahrradparkhaus auf.