Am 11. Oktober 2023 hat der Beirat Mitte einen Beschluss zur Auswahl potentieller klimaangepasster Stadträume gefasst. Dieser stellt die Weichen für ein Pilotprojekt zur Anpassung an den Klimawandel. Zwei konkrete Straßen in der Bremer Innenstadt wurden bereits für eine mögliche bauliche Umsetzung ausgewählt und werden nun genauer untersucht.
Bei der Neu- und Umgestaltung der öffentlichen Räume im Bremer Centrum muss neben der Aufenthaltsqualität auch die Klima-Resilienz im Fokus stehen. Nur eine an die Folgen des Klimawandels angepasste Innenstadt verfügt über die nötige Widerstandsfähigkeit, um gegen die Zunahme von Hitze, Starkregen und Unwetter gewappnet zu sein und weiterhin störungsfrei zu funktionieren.
Vor diesem Hintergrund hat das Planungskonsortium von bgmr Landschaftsarchitekten (Berlin), BPW Stadtplanung (Bremen), GEO-NET Umweltconsulting (Hannover) und das Projektbüro Innenstadt Bremen in den letzten Monaten eine Akteurs-, Raum- und Strukturanalyse durchgeführt, mit dem Ziel herauszufinden, welche Straßen, Plätze und Nutzungen im Centrum besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels und gleichzeitig besonders bedeutsam sind für die Schaffung neuer Aufenthaltsqualitäten und den Transformationsprozess der Innenstadt.
Auf Basis der Befunde und Empfehlungen aus der Bestandsanalyse sowie ressortübergreifenden Abstimmungsverfahren der Planungs-, Umwelt- und Bauverwaltung hat der Ortsbeirat Mitte am 11.10.2023 nunmehr den Beschluss gefasst, dass die Dechanatstraße im Fokus der weiteren Planungen stehen soll. Zudem wird auch die Museumstraße bei den Vorplanungen berücksichtigt.
Für beide Straßenräume wird noch bis Jahresende eine sogenannte Planungsphase Null durchgeführt, mit der eine Vorstellung davon entwickelt wird, welche Nutzungsanforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten in den beiden Straßenräumen bei einem pilothaften Umbau zu Grunde liegen sollen. Dabei sind das Potenzial für die Schaffung neuer Aufenthaltsqualitäten, aber auch Aspekte wie die Versickerungsfähigkeit, das Begrünungspotenzial, die Beachtung straßenbaurechtlicher Fragen, das Nutzungs- und Haftungsrecht, die Barrierefreiheit und der Leitungsbestand im Boden besondere Herausforderungen.
Für einen der beiden Straßenräume wird auf dieser Basis durch das Amt für Straßen und Verkehr eine vertiefte Planung und schließlich der konkrete Umbau vorgenommen. Hierfür stehen gut 860.000 Euro Bundesmittel zur Verfügung.
Gefördert wird der Bürger:innenrat durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Mit dem Programm nutzt Bremen die Möglichkeit, erste Maßnahmen aus der Strategie Bremen Centrum 2030+ konkret zu planen und umzusetzen und somit die Weichen für eine nachhaltige und resiliente Entwicklung des Bremer Centrums zwischen Wall und Weser zu stellen. Die Projekte werden durch die Projektbüro Innenstadt Bremen GmbH inhaltlich und durch die Senatskanzlei administrativ koordiniert.

